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Zuckmückenlarven - "Rote Mückenlarven"

ZuckmueckenlarveRote Mückenlarven sind die Larven bestimmter Arten von Zuckmücken. Die Familie der Zuckmücken (Chironomidae) stellt nach [3] mit ca. 1.000 Arten alleine in Mitteleuropa die wohl artenreichste Insektenfamilie der Binnengewässer dar. Die Imagines (fertig entwickelte Mücken) der Zuckmücken besitzen zurückgebildete Mundwerkzeuge, die zum Blutsaugen ungeeignet sind. Nur bestimmte Arten haben die rote Farbe: Andere Arten sind weiß, gelblich, grün oder braungrau [3].

Die Larven werden je nach Art zwischen 2 mm und 20 mm lang und stellen ein wichtiges Futtertier für einheimische Fische dar. Auf Grund ihrer Artenreichheit kommen Zuckmückenlarven in den unterschiedlichsten Gewässern vor.

zuckmueckeIn der Aquaristik bekannt sind die roten Larven, die durch den Blutfarbstoff Hämoglobin in der Lage sind auch in sauerstoffarmen Gewässern zu überleben. Wir finden sie im Schlamm bzw. vereinzelt im Freiwasser von Gewässern oder manchmal auch in der Regentonne.

Beim konventionellen Futterfang mit dem Kescher erbeute ich Zuckmückenlarven meist nur als Beifang. Mit etwas Glück sind sie in 'größerer' Stückzahl in Regentonnen zu finden. An den Wänden der Regentonne 'hängen' die Larven in Wohnröhren, die ich mit dem Kescher abziehe.

Bremer erwähnt als Fangmethode das Auslegen von alten Säcken auf den Schlammboden, der von den Larven als Unterlage für den Bau ihrer Wohnröhren angenommen werden, soll sowie das Abtragen der obersten Schlammschicht in flachen Gewässern. In wie weit diese Tipps jedoch in der Praxis durchgeführt werden können, möchte ich nicht beurteilen.


Zur Verfütterung und den oft in diesem Zusammenhang erwähnten Problemen:

Vor dem Verfüttern von Roten Mückenlarven wird häufig gewarnt, da die Larven auch in verschmutzten Gewässern vorkommen und durch eingelagerte Schadstoffe schädlich für unsere Fische sein können. Auch wird von Verdauungsstörungen nach der Fütterung mit diesen Larven berichtet. Ich möchte diese Berichte nicht anzweifeln, aber wie überall ist es auch hier eine Sache der Menge und der Qualität, die den Fischen angeboten wird. Ich konnte bisher bei angemessener Fütterung mit selbstgefangen Roten Mückenlarven keine negativen Auswirkungen feststellen. Wenn den Fischen jedoch das Futter klumpenweise vor's Maul geworfen wird, hat das nichts mehr mit natürlicher Fütterung zu tun. Auch ist gerade bei gekaufter Ware auf gute Qualität des Futters zu achten: Oft angebotene, halbtote Ware aus eingeschweißten Kunststoffbeuteln ist abzulehnen!


Literaturnachweis:

  • BELLMANN, HEIKO (1988): Leben in Bach und Teich
  • BREMER, HEINZ (1997): Aquarienfische gesund ernähren
  • ENGELHARDT, WOLFGANG (1967): Was lebt in Tümpel Bach und Weiher
  • HEINTGES (2001): Sicher durch die Fischereiprüfung - Gewässerkunde
  • Homepage der TU München: http://www.faunistik.net/.../CHIRONOMIDAE/chironomidae.html

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